Das Neurohormon Melatonin wird auch als Sandmännchen-Hormon bezeichnet, ist es doch für die Steuerung des Tag-und-Nacht-Rhythmus bei Menschen und Wirbeltieren zuständig. Eine Zufuhr von außen kann dann hilfreich sein, wenn der Organismus aus den verschiedenen Gründen selbst nicht genug Melatonin bildet.
Was genau ist Melatonin?
Melatonin wird unter anderem in der Zirbeldrüse aus dem Gewebshormon Serotonin gebildet. Licht hemmt seine Produktion, während sie bei Dunkelheit angeregt wird. Schichtarbeiter, die bei Tage schlafen müssen, können deshalb ebenso unter Ein- und Durchschlafproblemen leiden, wie Menschen im Jetlag oder Schläfer in deren Umgebung sogenannter Lichtsmog eine Rolle spielt. Wer unmittelbar vor dem Schlafen längere Zeit auf das beleuchtete Display eines Computerbildschirms, Tablets oder Smartphones schaut, riskiert ebenfalls Schlafstörungen, Tagesschläfrigkeit und auf Dauer sogar eine erhöhte Depressionsneigung, weil die Ausschüttung von Melatonin gehemmt wird.
Was ist das Besondere an Melatonin?
Mit fortschreitendem Alter schüttet der Körper weniger Melatonin aus. So steigt Studien zufolge bei jüngeren Menschen die körpereigene Menge an Melatonin im Laufe der Nacht um das Zwölffache, bei älteren Menschen nur noch um das Dreifache. Allerdings können sich auch Medikamente wie Ibuprofen oder Betablocker hemmend auf die nächtliche Melatoninproduktion auswirken. Neben seiner Funktion als Tag-Nacht-Rhythmus-Regulator, der obendrein dafür sorgt, dass in der Tiefschlafphase das Wachstumshormon Somatropin ausgeschüttet werden kann, besitzt Melatonin noch weitere günstige Eigenschaften. So fungiert das Hormon als Antioxidans und beugt also Stress vor, der durch bestimmte Stoffwechselvorgänge entsteht. Somit spielt Melatonin eine Rolle für ein abwehrstarkes Immunsystem.
Verwendung von Melatonin
Als Nahrungsergänzungsmittel ist Melatonin wegen seiner schlaffördernden und antioxidativen Wirkung beliebt. Als mildes, gut verträgliches Schlafmittel erhöht es die Qualität des Schlafes, so dass Sie morgens nicht gerädert aufwachen. Sie sollten jedoch darauf achten, die Höchstdosis nicht zu überschreiten. Ein Zuviel an Melatonin kann den Schlaf nämlich ähnlich ungünstig beeinflussen wie ein Zuwenig.
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